Einfluss der
KI – der Knoten im Kopf
Meta nutzt Bilder zu KI Trainingszwecken
Die kürzlichen Nachrichten, dass Meta ab Mitte Juni alle Bildquellen zum Trainieren der eigenen AI nutzen wird, machen viele Kreative und mich unruhig. Dass KI in Zukunft einen immer größeren Einfluss haben wird, dürfte inzwischen klar sein. Doch habe ich meinen Feed dazu erstellt, dass er zu Trainingszwecken von der Meta KI verwendet wird? Was wird mit dieser Meta KI überhaupt angestellt?
In meinem Gehirn spielen die Gedanken Ping Pong: Meine Posts sollen nicht dazu verwendet werden – verwehre ich damit den Fortschritt eines neuen Werkzeugs – dann poste ich eben gar nichts mehr – wie schütze ich meine Bilder vor KI – wird das auf lange Sicht wirklich sicher sein – ok ich poste einfach trotzdem …
Was ist kI ?
Um aus diesem Karussell herauszukommen hilft es nur, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Augen AUF und durch!
Am Anfang hilft es, zwei Dinge zu unterscheiden: 1. die AI als eine Technologie und 2. Meta, OpenAI, etc. als die Betreiber*innen solcher Technologien.
Artifical Intelligence oder auch künstliche Intelligenz ist eine Technologie, die man sich als eine „lernende“ Maschine vorstellen kann. Man gibt Input, zB. Bilder von Sonnenuntergängen in einen Kanal hinein. Die Maschine bekommt durch die große Masse an Bildern einen Eindruck davon, wie ein Sonnenuntergang aussehen mag. Möchte man nun ein Bild eines Sonnenuntergangs erstellen, werden all die Informationen aus den zuvor gesammelten Bildern abgeglichen und zu einem neuen Sonnenuntergang zusammengestellt. Das mal ganz einfach heruntergebrochen.
Diese Maschine könnte man theoretisch auch mit seinen eigenen Daten befüllen und trainieren. Damit brauchbare Ergebnisse ausgespuckt werden können, braucht man allerdings viel mehr als nur 30 Bilder des letzten Urlaubs. Deswegen ist es attraktiv für die Betreibenden der Technologien, große Datenmengen als Futter für ihre lernenden Maschinen zu verwenden. Dazu werden alle möglichen Medien im Internet durchforstet. ALLES. Inzwischen gibt es KIs für Texte, Bilder, Code, Musik, Präsentationsvorlagen und viele mehr. Und dieser Prozess ist bereits im vollem Gange. Maschinen lernen von bereits veröffentlichen Bildern, Codes und Texten und werden immer wieder auf neue Level gehoben, um das eine mit dem anderen zu verbinden.
Das Problem daran ist jetzt, dass wir nicht danach gefragt wurden, ob wir unsere Worte, unsere Fotos oder Codes diesen Technologie-Betreiber*innen zur Verfügung stellen wollten.
Meta hat es jetzt in seine AGBs aufgenommen. Diesem Absatz können wir aktiv in unseren Datenschutzeinstellungen ablehnen. Doch wie sieht es bei OpenAI und anderen Betreiber*innen aus?
Ich fühle mich ein Stück weit mehr gläsern. Und dieses Gefühl ist es, was mich angespannt und dem Ganzen sehr kritisch gegenüber stehen lässt.
Grundsätzlich ist es wichtig, die neuen Technologien mit Daten zu füttern, damit sie uns die gewünschten Ergebnisse immer besser generieren können. Dennoch müssen dabei unsere Urheberrechte beachtet werden. Genauso sollten Werke gekennzeichnet sein, die mit einer KI erstellt worden sind. Das macht den Wettbewerb für uns fair und transparent.
Aufspringen oder Winken?
Jetzt wird die große Wolke der AI etwas klarer. Doch wie gehe ich in Zukunft damit um? Lange Zeit habe ich mich ehrlicherweise gegen dieses „NEUE“ gewehrt. Gefühlt habe ich mich dabei wie jemand im 19 Jhd., der die Erfindung Eisenbahn nicht anerkennt. Wie eine sture alte Omma. Langsam bröckelt die Sturheit und die Neugier kriecht hervor. Was ist das, von dem alle sprechen?
Der Grundgedanke hinter KI ist oder war, denke ich, uns in gewissen Bereichen Arbeit zu sparen. Dort wo mein Gehirn beim Schreiben nicht weiter kommt, weil ich kein viel belesener Mensch bin, kann mir die KI zum Beispiel eine Formulierungshilfe sein. Wenn ich Inspiration zu einer neuen Farbpalette brauche, kann ich mir harmonierende Farben vorschlagen lassen. Und sicher gibt es noch in 1000 anderen Fällen gute Beispiele, um die AI für sich zu nutzen.
Dennoch stimmt mich der Fakt, dass Meta meine Bilder zu KI Trainingszwecken nutzt, misstrauisch, weil ich nicht absehen kann, zu was sich das Ganze entwickeln wird. (Wer kann das schon?) Und bei der Frage, meine Werk vor dem Lernen fremder Technologien zu schützen habe ich auch Zweifel, dass diese Schutzmaßnahmen nicht auch irgendwann entschlüsselt werden können.
Für mich steht fest, dass ich um das Teilen meiner Werke nicht drumrum komme. Ich möchte mit anderen in Kontakt bleiben und in der Zukunft von potenziellen Kund*innen und Auftraggeber*innen gefunden werden. Doch bis dahin, möchte ich entscheiden, welcher Teil von mir in die Technologie mit einfließen soll. Vielleicht werden es Bildausschnitte, lose Scribbles oder etwas ganz anderes?